Neue Ausstellungskonzeption
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Neue Ausstellungskonzeption
Von 1986-88 wurde unser Museum vollkommen neu gestaltet.
In den vergangenen 20 Jahren hat sich viel verändert, auch im Museumswesen. Die Ansprüche der Besucher sind mit den Eintrittspreisen gestiegen, die Besucherstruktur ist heute eine andere (weniger Busgruppen, mehr Einzelbesucher) usw.
Vor uns steht die Aufgabe, eine Museumskonzeption zu erarbeiten, die sich für den Besucher im Endeffekt in einer neuen Ausstellung präsentieren wird. Hin und wieder äuÃern unsere Gäste ihre Wünsche und wir nehmen diese auf. Natürlich haben wir auch selbst Vorstellungen, würden uns aber freuen, wenn über das Forum Anregnungen und Meinungen kommen, die wir mit berücksichtigen werden.
Also dann, mal los ...
In den vergangenen 20 Jahren hat sich viel verändert, auch im Museumswesen. Die Ansprüche der Besucher sind mit den Eintrittspreisen gestiegen, die Besucherstruktur ist heute eine andere (weniger Busgruppen, mehr Einzelbesucher) usw.
Vor uns steht die Aufgabe, eine Museumskonzeption zu erarbeiten, die sich für den Besucher im Endeffekt in einer neuen Ausstellung präsentieren wird. Hin und wieder äuÃern unsere Gäste ihre Wünsche und wir nehmen diese auf. Natürlich haben wir auch selbst Vorstellungen, würden uns aber freuen, wenn über das Forum Anregnungen und Meinungen kommen, die wir mit berücksichtigen werden.
Also dann, mal los ...
Re: Neue Ausstellungskonzeption
Eine Ausstellungskonzeption ergibt sich einerseits aus dem Bestand der Exponate und andererseits aus den Erwartungshaltungen der Gäste:
Um den Besuchern gerecht zu werden, könnte ich mir eine Headsetführung vorstellen.
Bei diesem Headset wäre ein Menü hinzugefügt, in dem der Gast aus unterschiedlichen Führungen wählen kann.
Ich könnte mir folgende Möglichkeiten vorstellen:
Eine Kurzführung; eine Führung über sehr alte Exponate; wichtige Patente und ihre dazugehörigen Musikinstrumente; Streichinstrumente; Blechblasinstrumente; Holzblasinstrumente; usw.
Die durch ein Headset bedingte Fokussierung auf ein Exponat lässt andererseits eine höhere
Anzahl von Ausstellungsstücken zu, so dass weniger Musikinstrumente im Magazin verschwinden.
Des Weiteren könnte unter Umständen Originalklänge der Exponate mit in die Führung eingebracht werden.
Eine Headsetführung könnte zu jeder Ausstellungskonzeption hinzugefügt werden.
Mit freundlichen GrüÃen
Norbert Kottenstede
Um den Besuchern gerecht zu werden, könnte ich mir eine Headsetführung vorstellen.
Bei diesem Headset wäre ein Menü hinzugefügt, in dem der Gast aus unterschiedlichen Führungen wählen kann.
Ich könnte mir folgende Möglichkeiten vorstellen:
Eine Kurzführung; eine Führung über sehr alte Exponate; wichtige Patente und ihre dazugehörigen Musikinstrumente; Streichinstrumente; Blechblasinstrumente; Holzblasinstrumente; usw.
Die durch ein Headset bedingte Fokussierung auf ein Exponat lässt andererseits eine höhere
Anzahl von Ausstellungsstücken zu, so dass weniger Musikinstrumente im Magazin verschwinden.
Des Weiteren könnte unter Umständen Originalklänge der Exponate mit in die Führung eingebracht werden.
Eine Headsetführung könnte zu jeder Ausstellungskonzeption hinzugefügt werden.
Mit freundlichen GrüÃen
Norbert Kottenstede
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Re: Neue Ausstellungskonzeption
Wer das Markneukirchner-Museum kennt oder schon einmal besucht hat, der weiÃ, daà die Räumlichkeiten sehr begrenzt sind. Trotzdem habe ich bei jedem meiner Besuche wichtige Infos und Anregungen mitnehmen können.
Meinem Vorredner kann ich mich anschlieÃen, wenn er thematische Angebote machen würde, da kaum ein Besucher sich für jede Instrumentengruppe in gleicher Weise interessieren wird.
Eine Gruppenführung, wie ich sie noch bei meinem letzten Besuch in Markneukirchen erlebt habe lieà bei mir als Instrumentenbauer auch einige Wünsche offen. Denn man muÃ/will wegen der Erklärung schon in der Besucher-Gruppe bleiben...
Ein Konzept mit Headset bietet da schon einige Vorteile.
Wer einmal das Museum in Brüssel besuchen konnte, kennt dieses Konzept und es ist erstaunlich, mit welcher Begeisterung Kinder das Museum erlebt haben! Bleibt aber die Frage, ob das die Zielgruppe des Museums ist, oder mehr auf Fachbesucher Wert gelegt werden soll. Dann werden wohl die Räumlichkeiten in der Zukunft nicht mehr alle Wünsche realisieren können.
Vielleicht sollte man über einen Anbau, Umzug oder Neubau nachdenken?
Interessant könnt ich mir auch ein Konzept mit Kooperation von aktiven Schauwerkstätten oder sogar Forschungsinstituten vorstellen.
Eine andere Möglichkeit wäre ein digitales Archiv.
Ein solches Archiv bietet Fachleuten Möglichkeiten für Forschungsarbeiten. Man könnte alle Instrumente des Museum mit 360°-Präsentation für jeden Besucher zugänglich machen. Das würde es ermöglichen auch die Instrumente zu sehen, für die in den Ausstellungsräumen kein Platz in der Vitrine ist. Ãhnlich einer Bibliothek könnten Instrumente, Zeichnungen und Publikationen betrachtet werden.
Durch eine Mitgliedschaft (mit Tages- bis Jahresbeitrag) könnte man hier auch weltweite digitale Besucher einbeziehen und in der Folge regelmäÃige Seminare und Fachkonferenzen abhalten.
Ein Zentrum des Musikinstrumentenbaus, wie Markneukirchen, wäre dafür geradezu prädestiniert...
HG, Wolfram Hartmann
Meinem Vorredner kann ich mich anschlieÃen, wenn er thematische Angebote machen würde, da kaum ein Besucher sich für jede Instrumentengruppe in gleicher Weise interessieren wird.
Eine Gruppenführung, wie ich sie noch bei meinem letzten Besuch in Markneukirchen erlebt habe lieà bei mir als Instrumentenbauer auch einige Wünsche offen. Denn man muÃ/will wegen der Erklärung schon in der Besucher-Gruppe bleiben...
Ein Konzept mit Headset bietet da schon einige Vorteile.
Wer einmal das Museum in Brüssel besuchen konnte, kennt dieses Konzept und es ist erstaunlich, mit welcher Begeisterung Kinder das Museum erlebt haben! Bleibt aber die Frage, ob das die Zielgruppe des Museums ist, oder mehr auf Fachbesucher Wert gelegt werden soll. Dann werden wohl die Räumlichkeiten in der Zukunft nicht mehr alle Wünsche realisieren können.
Vielleicht sollte man über einen Anbau, Umzug oder Neubau nachdenken?
Interessant könnt ich mir auch ein Konzept mit Kooperation von aktiven Schauwerkstätten oder sogar Forschungsinstituten vorstellen.
Eine andere Möglichkeit wäre ein digitales Archiv.
Ein solches Archiv bietet Fachleuten Möglichkeiten für Forschungsarbeiten. Man könnte alle Instrumente des Museum mit 360°-Präsentation für jeden Besucher zugänglich machen. Das würde es ermöglichen auch die Instrumente zu sehen, für die in den Ausstellungsräumen kein Platz in der Vitrine ist. Ãhnlich einer Bibliothek könnten Instrumente, Zeichnungen und Publikationen betrachtet werden.
Durch eine Mitgliedschaft (mit Tages- bis Jahresbeitrag) könnte man hier auch weltweite digitale Besucher einbeziehen und in der Folge regelmäÃige Seminare und Fachkonferenzen abhalten.
Ein Zentrum des Musikinstrumentenbaus, wie Markneukirchen, wäre dafür geradezu prädestiniert...
HG, Wolfram Hartmann
W.Hartmann
Meister für Metallblasinstrumente
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Re: Neue Ausstellungskonzeption
Ich freue mich über jede Reaktion und möchte gerne darauf antworten.
Wir möchten mit unserem Museum am liebsten natürlich alle Personengruppen erreichen. D.h. die Ausstellung muss so konzipiert sein, dass sowohl der Fachmann wie auch der Laie das Haus mit einem guten Gefühl verlässt, so dass er gerne einmal wiederkommt bzw. das Museum weiter empfiehlt. Kinder sollen sich auf keinen Fall langweilen, sondern auch weiterhin gern in ein Museum gehen. Allerdings sollen sie auch lernen, dass man nicht alles ausprobieren darf und dass auch Zuhören und Lesen zu einem Museumsbesuch gehören. Wir haben gute Erfahrung mit Kindern, aber das liegt wohl vor allem daran, dass zu uns nur die Kinder kommen, die schon von Haus aus Interesse für Musik haben (zumindest bei den Einzelbesuchern-Schulklassen sind mitunter eine Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen).
Es braucht bei unserer jetztigen Ausstellung nicht viel, um die Besucher zu erreichen, "nur" das Geschick desjenigen, der gerade Dienst hat. Das trifft auch für die Führung zu. Ich möchte damit sagen, dass der menschliche Faktor meiner Meinung nach der wichtigste ist, aber leider wird dem von offizieller Seite kaum Rechnung getragen. Der Vorschlag mit der aktiven Schauwerkstatt ist zwar gut gemeint, aber nicht umsetzbar, zumindest nicht als Dauereinrichtung. (4x im Jahr haben wir Instrumentenbauvorführugen, die unsere Handwerksmeister an den letzten Sonntagen von Juni bis September kostenlos durchführen.)
Am Gelde hängt zwar nicht alles, aber doch sehr viel.
Das Konzept Headset werden wir auf alle Fälle aufnehmen.
Wir hoffen in den nächsten Jahren auf räumliche Veränderungen, wobei sich die Ausstellungsfläche wahrscheinlich kaum vergröÃern wird. Wir brauchen aber dringend ein Depot, das für Studienzwecke auch öffentlich zugänglich sein sollte.
An dem digitalen Archiv arbeiten wir seit einigen Jahren und haben es inzwischen mit über 20.000 Daten gefüttert. Aber um das öffentlich zugänglich zu machen, muss es noch reifen.
Vor 20 Jahren im November haben wir die Ausstellung so, wie wir sie heute vorfinden, nach 2-jähriger SchlieÃzeit wieder eröffnet. Ich war an der jetzigen Konzeption neben meinen Kollegen Hanna Jordan und Theo Kunze wesentlich beteiligt und mir fällt es sehr schwer, über eine neue Konzeption nachzudenken. Deshalb stelle ich hier die Frage und freue mich über weitere Gedanken und Vorschläge.
Wir möchten mit unserem Museum am liebsten natürlich alle Personengruppen erreichen. D.h. die Ausstellung muss so konzipiert sein, dass sowohl der Fachmann wie auch der Laie das Haus mit einem guten Gefühl verlässt, so dass er gerne einmal wiederkommt bzw. das Museum weiter empfiehlt. Kinder sollen sich auf keinen Fall langweilen, sondern auch weiterhin gern in ein Museum gehen. Allerdings sollen sie auch lernen, dass man nicht alles ausprobieren darf und dass auch Zuhören und Lesen zu einem Museumsbesuch gehören. Wir haben gute Erfahrung mit Kindern, aber das liegt wohl vor allem daran, dass zu uns nur die Kinder kommen, die schon von Haus aus Interesse für Musik haben (zumindest bei den Einzelbesuchern-Schulklassen sind mitunter eine Herausforderung, der wir uns aber gerne stellen).
Es braucht bei unserer jetztigen Ausstellung nicht viel, um die Besucher zu erreichen, "nur" das Geschick desjenigen, der gerade Dienst hat. Das trifft auch für die Führung zu. Ich möchte damit sagen, dass der menschliche Faktor meiner Meinung nach der wichtigste ist, aber leider wird dem von offizieller Seite kaum Rechnung getragen. Der Vorschlag mit der aktiven Schauwerkstatt ist zwar gut gemeint, aber nicht umsetzbar, zumindest nicht als Dauereinrichtung. (4x im Jahr haben wir Instrumentenbauvorführugen, die unsere Handwerksmeister an den letzten Sonntagen von Juni bis September kostenlos durchführen.)
Am Gelde hängt zwar nicht alles, aber doch sehr viel.
Das Konzept Headset werden wir auf alle Fälle aufnehmen.
Wir hoffen in den nächsten Jahren auf räumliche Veränderungen, wobei sich die Ausstellungsfläche wahrscheinlich kaum vergröÃern wird. Wir brauchen aber dringend ein Depot, das für Studienzwecke auch öffentlich zugänglich sein sollte.
An dem digitalen Archiv arbeiten wir seit einigen Jahren und haben es inzwischen mit über 20.000 Daten gefüttert. Aber um das öffentlich zugänglich zu machen, muss es noch reifen.
Vor 20 Jahren im November haben wir die Ausstellung so, wie wir sie heute vorfinden, nach 2-jähriger SchlieÃzeit wieder eröffnet. Ich war an der jetzigen Konzeption neben meinen Kollegen Hanna Jordan und Theo Kunze wesentlich beteiligt und mir fällt es sehr schwer, über eine neue Konzeption nachzudenken. Deshalb stelle ich hier die Frage und freue mich über weitere Gedanken und Vorschläge.
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Re: Neue Ausstellungskonzeption
Sehr geehrte Frau Eichler!
Ihr Museum habe ich mehr als einmal besucht, habe ich doch 7 Jahre in Markneukirchen gewohnt und gearbeitet...
Es ist eine schöne Präsentation und Ihr Konzept ist schlüssig und schön!
Meine Anregungen basieren deshalb ausschlieÃlich als Idee, was man anders machen kann und was ich in anderen Museum positiv erlebt habe. So wollten Sie es ja in diesem Thread auch verstanden wissen.
Abhängig von einem positiven museums-Erlebnis ist natürlich auch die GröÃe der Besuchergruppe und die "Offenheit" der Führerperson auf persönliche Fragen während der Führung einzugehen.
Aber gerade hierbei ist ja ein Museum, welches stark frequentiert wird, immer wieder in der "Zwickmühle". Sie will die Besucher nicht zu lange vor der Tür warten lassen und es ist eine zeitliche Vorgabe, wie schnell eine Gruppe durch das Haus geführt werden soll. (Die Wirtschaftlichkeit spielt dabei sicherlich auch eine wichtige Rolle.)
Die technische Umstellung auf Headsets ermöglicht es, ein Museum auch ohne Führungspersonal kennen zu lernen.
Hier können Ihre Mitarbeiter (je nach Kenntnis-Schwerpunkt) in den jeweiligen Räumen "Ihrer" Instrumenten-Gruppe für individuelle Fragen der Besucher bereit stehen. Der Besucher entscheidet somit selber was er intensiver betrachten und hören möchte und es entsteht keine Wartezeit bis zur nächsten Führung.
Ob dies durchweg positiv ist und zu Ihrem jetzigen Konzept passt, müssen Sie selber abschätzen oder andere Museum konsultieren...
Die praktische Benutzung von Head-Sets sieht wie folgt aus:
Sie basiert auf Funkanlagen. Vor jeder Vitrine gibt es eine markierte Stellfläche. Wenn man sich auf diese stellt, erhält man musikalische Hörbeispiele der jeweiligen Instrumente. Das ist für ein Museum natürlich eine technische Herausforderung, die aber von Besuchern sehr dankbar aufgenommen wird.
Ich habe bisher von allen Besuchern eines solchen Museums positive Reaktionen vernommen!
Was ich mir aber auch vorstellen könnte, ist eine persönliche Auswahl an Worterklärungen, wie sie bisher von Ihrem Führungspersonal übernommen wurde. Ein entsprechender Knopfdruck am Headset könnte man dann auf den entsprechenden Kanal umschalten.
(Zum Beispiel: Kanal-1 Musik-Beispiel / Kanal-2 Deutsche Erklärung / Kanal-3 Englische Erklärung ...)
Die Funkanlage darf dabei nur einen begrenzten, abgeschirmten Strahlungsbereich haben. Ansonsten hört man auf der Stellfläche der Orgel noch die Erklärung vom Cembalo...
#
Was das digitalisieren Ihrer Exponate angeht, interessiert mich dies als Instrumentenbauer sehr! Bietet es doch gute Voraussetzung für Forschungen und Schulungen.
Wann und wie kann man denn mit einem öffentlichen Zugang dieser Daten rechnen?
Gibt es denn schon heute eine Inventarliste die man erhalten kann?
MfG
Wolfram Hartmann
Ihr Museum habe ich mehr als einmal besucht, habe ich doch 7 Jahre in Markneukirchen gewohnt und gearbeitet...
Es ist eine schöne Präsentation und Ihr Konzept ist schlüssig und schön!
Meine Anregungen basieren deshalb ausschlieÃlich als Idee, was man anders machen kann und was ich in anderen Museum positiv erlebt habe. So wollten Sie es ja in diesem Thread auch verstanden wissen.
Abhängig von einem positiven museums-Erlebnis ist natürlich auch die GröÃe der Besuchergruppe und die "Offenheit" der Führerperson auf persönliche Fragen während der Führung einzugehen.
Aber gerade hierbei ist ja ein Museum, welches stark frequentiert wird, immer wieder in der "Zwickmühle". Sie will die Besucher nicht zu lange vor der Tür warten lassen und es ist eine zeitliche Vorgabe, wie schnell eine Gruppe durch das Haus geführt werden soll. (Die Wirtschaftlichkeit spielt dabei sicherlich auch eine wichtige Rolle.)
Die technische Umstellung auf Headsets ermöglicht es, ein Museum auch ohne Führungspersonal kennen zu lernen.
Hier können Ihre Mitarbeiter (je nach Kenntnis-Schwerpunkt) in den jeweiligen Räumen "Ihrer" Instrumenten-Gruppe für individuelle Fragen der Besucher bereit stehen. Der Besucher entscheidet somit selber was er intensiver betrachten und hören möchte und es entsteht keine Wartezeit bis zur nächsten Führung.
Ob dies durchweg positiv ist und zu Ihrem jetzigen Konzept passt, müssen Sie selber abschätzen oder andere Museum konsultieren...
Die praktische Benutzung von Head-Sets sieht wie folgt aus:
Sie basiert auf Funkanlagen. Vor jeder Vitrine gibt es eine markierte Stellfläche. Wenn man sich auf diese stellt, erhält man musikalische Hörbeispiele der jeweiligen Instrumente. Das ist für ein Museum natürlich eine technische Herausforderung, die aber von Besuchern sehr dankbar aufgenommen wird.
Ich habe bisher von allen Besuchern eines solchen Museums positive Reaktionen vernommen!
Was ich mir aber auch vorstellen könnte, ist eine persönliche Auswahl an Worterklärungen, wie sie bisher von Ihrem Führungspersonal übernommen wurde. Ein entsprechender Knopfdruck am Headset könnte man dann auf den entsprechenden Kanal umschalten.
(Zum Beispiel: Kanal-1 Musik-Beispiel / Kanal-2 Deutsche Erklärung / Kanal-3 Englische Erklärung ...)
Die Funkanlage darf dabei nur einen begrenzten, abgeschirmten Strahlungsbereich haben. Ansonsten hört man auf der Stellfläche der Orgel noch die Erklärung vom Cembalo...
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Was das digitalisieren Ihrer Exponate angeht, interessiert mich dies als Instrumentenbauer sehr! Bietet es doch gute Voraussetzung für Forschungen und Schulungen.
Wann und wie kann man denn mit einem öffentlichen Zugang dieser Daten rechnen?
Gibt es denn schon heute eine Inventarliste die man erhalten kann?
MfG
Wolfram Hartmann
W.Hartmann
Meister für Metallblasinstrumente
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- Geigenbaumeister
- Beiträge: 562
- Registriert: Do 02. Feb 2006, 11:16
- Wohnort: Markneukirchen
- Kontaktdaten:
Re: Neue Ausstellungskonzeption
Hallo miteinander!
Zur Konzeption gibt es noch viel zu sagen, dafür reicht mir in der momentanen "Adventsruhephase" aber gerade nicht die Zeit. Aber zum Thema Headset möchte ich mich gleich äuÃern.
Den Funk-Smog unserer Tage würde ich ungern noch zusätzlich durch eine derart komplexe Funkanlage aufblähen. Die Besucher sind zwar relativ schnell wieder davon entlastet, aber Ihr Museumsmitarbeiter müÃtet das täglich erdulden.
Es gibt da aber aufgrund des immer billiger werdenden Speicherplatzes ganz feine mit Festspeicher ausgestattete Geräte (daher auch recht robust), die vor jedem Instrument/ jeder Vitrine mit einer dort angegebenen Zahl gefüttert werden müssen. Das stellt aber aus meiner Sicht kein Problem dar, sondern die gute Chance, sich seine ganz persönliche Führung zusammenzustellen - falls gewünscht sogar mit zusätzlichen Erläuterungen und Klangbeispielen.
Vor Jahren habe ich die Leute im Tower von London noch mit laufender CD vorm Bauch erlebt (sah aus, als drehe sich gerade der ganze Magen rum ), inzwischen hat man dort auch solche Headsets mit Festspeicher. Unlängst war ich auf der Haute Koenigsbourg im ElsaÃ. Dort war es so eine Art Telefonhörer nach dem gleichen Prinzip. Da bekommt man aber früher oder später einen Krampf im Arm. Und da die Burg nirgends geheizt war, konnte ich zum Schluà die Tastan kaum noch betätigen...
Aber grundsätzlich bin ich also auch für - zumindest das Angebot von - Headsets. Gruppenführungen mit all ihren Möglichkeiten schlieÃt das doch nicht aus!
Schöne GrüÃe
Udo
Zur Konzeption gibt es noch viel zu sagen, dafür reicht mir in der momentanen "Adventsruhephase" aber gerade nicht die Zeit. Aber zum Thema Headset möchte ich mich gleich äuÃern.
Den Funk-Smog unserer Tage würde ich ungern noch zusätzlich durch eine derart komplexe Funkanlage aufblähen. Die Besucher sind zwar relativ schnell wieder davon entlastet, aber Ihr Museumsmitarbeiter müÃtet das täglich erdulden.
Es gibt da aber aufgrund des immer billiger werdenden Speicherplatzes ganz feine mit Festspeicher ausgestattete Geräte (daher auch recht robust), die vor jedem Instrument/ jeder Vitrine mit einer dort angegebenen Zahl gefüttert werden müssen. Das stellt aber aus meiner Sicht kein Problem dar, sondern die gute Chance, sich seine ganz persönliche Führung zusammenzustellen - falls gewünscht sogar mit zusätzlichen Erläuterungen und Klangbeispielen.
Vor Jahren habe ich die Leute im Tower von London noch mit laufender CD vorm Bauch erlebt (sah aus, als drehe sich gerade der ganze Magen rum ), inzwischen hat man dort auch solche Headsets mit Festspeicher. Unlängst war ich auf der Haute Koenigsbourg im ElsaÃ. Dort war es so eine Art Telefonhörer nach dem gleichen Prinzip. Da bekommt man aber früher oder später einen Krampf im Arm. Und da die Burg nirgends geheizt war, konnte ich zum Schluà die Tastan kaum noch betätigen...
Aber grundsätzlich bin ich also auch für - zumindest das Angebot von - Headsets. Gruppenführungen mit all ihren Möglichkeiten schlieÃt das doch nicht aus!
Schöne GrüÃe
Udo
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Re: Neue Ausstellungskonzeption
Da sich zu diesem Thema schon lange niemand mehr gemeldet hat, es aber doch rege gelesen wurde, werden wir das jetzt zu den "Akten" legen. Wer sich dazu noch äuÃern möchte, kann das gerne tun, im Gästebuch.
Wir Kollegen sind uns eigentlich einig, dass wir bei einer Neugestaltung nicht sehr viel ändern werden. Voraussetzung für eine andere Gestaltung ist ohnehin ein gröÃeres Platzangebot. Damit rechnen wir aber frühestens in 3 Jahren.
Unsere Ausstellung muss aufgelockert und so gestaltet werden, dass der "durchschnittlich interessierte" Besucher nach einer Stunde das Haus wieder verlassen kann mit dem Gefühl, die wichtigsten Exponate gesehen zu haben. Der Fachexperte kann sich in einer weiteren Stunde alles das ansehen, was ihn speziell interessiert. Er sollte auch schriftliche Informationen bekommen, die er sich nach Bedarf z.B. ausdrucken und mitnehmen kann. Headset oder wie wir früher gesagt haben:"Tonbandführung" ist auf alle Fälle geplant, wird für verschiedene Ansprüche (Kinder, Erwachsene) und natürlich auf dem entsprechenden technischen Stand angeboten. Wer weiÃ, vielleicht gibt es sowas bald über das Handy.
Die beste Besucherbetreuung wird aber auch dann die persönliche sein. Vielleicht ändert sich ja auch gesellschaftlich bis dahin etwas, z.B. dass der jahrelangen Arbeitsplatzeinsparung eine Arbeitsplatzschaffung folgt. Vielleicht ist das ein Ergebnis der Wirtschaftskrise. Wir werden sehen ...
Wir Kollegen sind uns eigentlich einig, dass wir bei einer Neugestaltung nicht sehr viel ändern werden. Voraussetzung für eine andere Gestaltung ist ohnehin ein gröÃeres Platzangebot. Damit rechnen wir aber frühestens in 3 Jahren.
Unsere Ausstellung muss aufgelockert und so gestaltet werden, dass der "durchschnittlich interessierte" Besucher nach einer Stunde das Haus wieder verlassen kann mit dem Gefühl, die wichtigsten Exponate gesehen zu haben. Der Fachexperte kann sich in einer weiteren Stunde alles das ansehen, was ihn speziell interessiert. Er sollte auch schriftliche Informationen bekommen, die er sich nach Bedarf z.B. ausdrucken und mitnehmen kann. Headset oder wie wir früher gesagt haben:"Tonbandführung" ist auf alle Fälle geplant, wird für verschiedene Ansprüche (Kinder, Erwachsene) und natürlich auf dem entsprechenden technischen Stand angeboten. Wer weiÃ, vielleicht gibt es sowas bald über das Handy.
Die beste Besucherbetreuung wird aber auch dann die persönliche sein. Vielleicht ändert sich ja auch gesellschaftlich bis dahin etwas, z.B. dass der jahrelangen Arbeitsplatzeinsparung eine Arbeitsplatzschaffung folgt. Vielleicht ist das ein Ergebnis der Wirtschaftskrise. Wir werden sehen ...