Hallo!
Ein sehr altes Plesshorn
in meiner Sammlung trägt am Schallbecherrand die Gravur:
Schöngarth & Hannig
in Breslau
(Kenne bisher nur die Franz Hirschberg Hörner aus Breslau!)
Habe diesen Namen vorher noch nie gehört
und konnte auch keine Infos über diesen Instrumentenbauer finden!
Hat jemand von Euch Infos zu diesem Instrumentenbauer?
Viele Grüße und schöne Feiertage wünscht Euch!
Britta
Jagdhorn Schöngarth & Hannig in Breslau
Moderatoren: Dr. Enrico Weller, Mario Weller
-
Instrumantik
- Beiträge: 110
- Registriert: Fr 16. Jan 2009, 18:39
- Kontaktdaten:
Re: Jagdhorn Schöngarth & Hannig in Breslau
Hallo Britta,
Johann Gottlieb Schöngarth (Blasinstrumentenmacher), beruflich nachgewiesen von ca. 1813 bis ca. 1852 in Breslau.
Albert Julius Schöngarth (Metallblasinstrumentenmacher), geb. 1814, gest. am 30.03.1879 in Breslau.
Er war der Sohn von J.G. Schöngarth und führte die Werkstatt seines Vaters ab spätestens 1852 weiter.
Gustav Hannig (Blechblasinstrumentenmacher), geb. 1840, gest. 1899 in Breslau.
Wann die Zusammenarbeit von Schöngarth und Hannig begann, ist nicht ganz klar. Wahrscheinlich schon zu Lebzeiten von J.G. Schöngarth.
1893 übernahm G. Hannig die Werkstatt von A.J. Schöngarth. Nach dem Tod von G.Hannig führte die Witwe das Geschäft weiter.
Im Weltadressbuch von Paul de Wit von 1903 ist aber der Name Hannig in Breslau nicht mehr zu finden.
Quelle: „Verzeichnis der Holz- und Metallblasinstrumentenmacher auf deutschsprachigem Gebiet“ von Günter Dullat, Ausgabe 2010.
Ein besinnliches Weihnachtsfest wünscht
Dirk
http://www.brasstacks.de
Johann Gottlieb Schöngarth (Blasinstrumentenmacher), beruflich nachgewiesen von ca. 1813 bis ca. 1852 in Breslau.
Albert Julius Schöngarth (Metallblasinstrumentenmacher), geb. 1814, gest. am 30.03.1879 in Breslau.
Er war der Sohn von J.G. Schöngarth und führte die Werkstatt seines Vaters ab spätestens 1852 weiter.
Gustav Hannig (Blechblasinstrumentenmacher), geb. 1840, gest. 1899 in Breslau.
Wann die Zusammenarbeit von Schöngarth und Hannig begann, ist nicht ganz klar. Wahrscheinlich schon zu Lebzeiten von J.G. Schöngarth.
1893 übernahm G. Hannig die Werkstatt von A.J. Schöngarth. Nach dem Tod von G.Hannig führte die Witwe das Geschäft weiter.
Im Weltadressbuch von Paul de Wit von 1903 ist aber der Name Hannig in Breslau nicht mehr zu finden.
Quelle: „Verzeichnis der Holz- und Metallblasinstrumentenmacher auf deutschsprachigem Gebiet“ von Günter Dullat, Ausgabe 2010.
Ein besinnliches Weihnachtsfest wünscht
Dirk
http://www.brasstacks.de
Re: Jagdhorn Schöngarth & Hannig in Breslau
Hallo Dirk!
Danke schön,
für diese ausführlichen Infos
!
Habe gar nicht damit gerechnet,
so gute Infos zu bekommen!
Hat mir sehr geholfen!
Danke schön =D !
Ja, da muss ich wohl auf den Mario hören,
der hat mir dieses Buch auch schon einmal
sehr nahe gelegt hat!
Habe aber erst einmal in den Langwill Index investiert,
der hoffentlich bald bei mir ankommt : ) !
Danke schön und noch ein gutes neues Jahr!
LG!
Britta
Danke schön,
für diese ausführlichen Infos
!Habe gar nicht damit gerechnet,
so gute Infos zu bekommen!
Hat mir sehr geholfen!
Danke schön =D !
Ja, da muss ich wohl auf den Mario hören,
der hat mir dieses Buch auch schon einmal
sehr nahe gelegt hat!
Habe aber erst einmal in den Langwill Index investiert,
der hoffentlich bald bei mir ankommt : ) !
Danke schön und noch ein gutes neues Jahr!
LG!
Britta
-
breslau1775
- Beiträge: 1
- Registriert: So 09. Feb 2014, 14:32
Re: Jagdhorn Schöngarth & Hannig in Breslau
Hallo Britta und Dirk,
Johann Gottlieb Schoengarth war mein 3x Urgroßvater. *18.04.1787 in Breslau, +06.04.1839. 1803 begann er mit 16 Jahren seine Ausbildung "in der Blechinstrumentenbaukunst" beim Instrumentenbauer Carl Benjamin Flemming in Breslau. Danach machte er die damals üblichen Wanderungen, auf denen er insbesondere in Berlin seine Kenntnisse erheblich bereicherte. Danach eröffnete er in Breslau in der Weidenstr. Nr. 22 seine Werkstatt. Er verkaufte seine Fabrikate im In- und Ausland und ist auch Erfinder einzelner Horn-Instrumente gewesen und hat sich einen guten Ruf erworben.
Am 19.10.1813 heiratete er in Breslau die Tochter seines ehemaligen Lehrherrn, Amalie Luise Flemming *25 JAN 1796 in Breslau, +2 JUN 1852. Die Firmenbezeichnung war dann: "Flemming und Schoengarth". Die beiden hatten 12 Kinder, von denen mir aber nur 5 namentlich bekannt sind, 3 Söhne und 2 Töchter.
Johann Gottlieb Schoengarth hat verschiedene Musikinstrumente erfunden, die heute noch in vielen Museen der Welt aufbewahrt werden. (z.B. die F-Trompete im METROPOLITAN MUSEUM OF ART: CAVALRY TRUMPET in F. Brass, with four bends, the bell ornamented with a rudely engraved design of acorns and oak leaves. Inscribed, "Flemming et Schoengarth in Breslau." Germany. Early 19th Century. Length of model, 1 foot 5 inches.)
Nach seinem Tod führte Amalie das Geschäft ihres verstorbenen Ehemannes weiter, 1840 übernahm nach seiner Ausbildung zum Musikinstrumentenbauer ihr Sohn Julius Albert Schoengarth, (*30.07.1814, +30.03.1879 in Breslau) das Geschäft des Vaters.
Die Firmenbezeichnung war dann "J. Schöngarth". offensichtlich erst ab 1893 dann "J. Schöngarth und G. Hannig" (siehe z.B. Hochschule für Musik in Wroclaw, Link: http://test.amuz.wroc.pl/gabinet_slaski ... _muzycznyc
Da Gustav Hannig erst 1940 geboren ist, kann die Zusammenarbeit erst zu Julius Albert Schoengarth's Zeiten gewesen sein.
Das weitere ist leider auch mir nicht genau bekannt, evtl. hat Julius Frau zusammen mit Hannig die Firma nach Julius Tod 1879 weitergeführt. Julius Albert Schoengarth hatte nach meinen Unterlagen 6 Kinder, davon 5 Mädchen. Zu seinem Sohn Julius Johann Heinrich SCHOENGARTH *18.04.1849 habe ich leider keine Angaben zum Verbleib, auch kein Todesdatum.
LG Uschi
Johann Gottlieb Schoengarth war mein 3x Urgroßvater. *18.04.1787 in Breslau, +06.04.1839. 1803 begann er mit 16 Jahren seine Ausbildung "in der Blechinstrumentenbaukunst" beim Instrumentenbauer Carl Benjamin Flemming in Breslau. Danach machte er die damals üblichen Wanderungen, auf denen er insbesondere in Berlin seine Kenntnisse erheblich bereicherte. Danach eröffnete er in Breslau in der Weidenstr. Nr. 22 seine Werkstatt. Er verkaufte seine Fabrikate im In- und Ausland und ist auch Erfinder einzelner Horn-Instrumente gewesen und hat sich einen guten Ruf erworben.
Am 19.10.1813 heiratete er in Breslau die Tochter seines ehemaligen Lehrherrn, Amalie Luise Flemming *25 JAN 1796 in Breslau, +2 JUN 1852. Die Firmenbezeichnung war dann: "Flemming und Schoengarth". Die beiden hatten 12 Kinder, von denen mir aber nur 5 namentlich bekannt sind, 3 Söhne und 2 Töchter.
Johann Gottlieb Schoengarth hat verschiedene Musikinstrumente erfunden, die heute noch in vielen Museen der Welt aufbewahrt werden. (z.B. die F-Trompete im METROPOLITAN MUSEUM OF ART: CAVALRY TRUMPET in F. Brass, with four bends, the bell ornamented with a rudely engraved design of acorns and oak leaves. Inscribed, "Flemming et Schoengarth in Breslau." Germany. Early 19th Century. Length of model, 1 foot 5 inches.)
Nach seinem Tod führte Amalie das Geschäft ihres verstorbenen Ehemannes weiter, 1840 übernahm nach seiner Ausbildung zum Musikinstrumentenbauer ihr Sohn Julius Albert Schoengarth, (*30.07.1814, +30.03.1879 in Breslau) das Geschäft des Vaters.
Die Firmenbezeichnung war dann "J. Schöngarth". offensichtlich erst ab 1893 dann "J. Schöngarth und G. Hannig" (siehe z.B. Hochschule für Musik in Wroclaw, Link: http://test.amuz.wroc.pl/gabinet_slaski ... _muzycznyc
Da Gustav Hannig erst 1940 geboren ist, kann die Zusammenarbeit erst zu Julius Albert Schoengarth's Zeiten gewesen sein.
Das weitere ist leider auch mir nicht genau bekannt, evtl. hat Julius Frau zusammen mit Hannig die Firma nach Julius Tod 1879 weitergeführt. Julius Albert Schoengarth hatte nach meinen Unterlagen 6 Kinder, davon 5 Mädchen. Zu seinem Sohn Julius Johann Heinrich SCHOENGARTH *18.04.1849 habe ich leider keine Angaben zum Verbleib, auch kein Todesdatum.
LG Uschi
-
Instrumantik
- Beiträge: 110
- Registriert: Fr 16. Jan 2009, 18:39
- Kontaktdaten:
Re: Jagdhorn Schöngarth & Hannig in Breslau
Hallo Uschi,
vielen Dank für die hoch interessanten Fakten aus Deiner Familienhistorie.
Wertvolle Beiträge mit bisher unbekannten Daten erfüllen genau eine der Absichten dieses Forums, denn die Verbreitung von Wissen bereichert ja jeden Interessierten.
Also, nochmal ein großes Dankeschön an Dich und herzliche Grüße von
Dirk
vielen Dank für die hoch interessanten Fakten aus Deiner Familienhistorie.
Wertvolle Beiträge mit bisher unbekannten Daten erfüllen genau eine der Absichten dieses Forums, denn die Verbreitung von Wissen bereichert ja jeden Interessierten.
Also, nochmal ein großes Dankeschön an Dich und herzliche Grüße von
Dirk