Deutsche B-Trompete von Meister Mahler

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jilse
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Re: Deutsche B-Trompete von Meister Mahler

Beitrag von jilse »

jilse hat geschrieben: Vielen Dank fuer diese Antwort. Evt. laesst eine groessere Sammlung von Bildern ja ggfs. noch mehr Rueckschluesse zu, aber ich habe das Instrument ja leider noch nicht vorliegen und bin daher (bisher) auf das vom Verkaeufer fuer die Auktion bereitgestellte Bildmaterial angewiesen. Ich bin trotzdem dankbar fuer ihre Einschaetzung. Dieses Instrument habe ich ja fuer eine Bekannte von mir ersteigert.
Ich habe das Instrument mittlerweile vorliegen (und werde es morgen frueh an meine Bekannte übergeben, auch wenn ich noch keine weiterenFotos machen konnte, aber da reiche ich evt. noch mal welche nach). Das Instrument scheint leicht anzusprechen, allerdings sind das 2. und 3. Ventil fest (das sollte aber ein Instrumentenbauer leicht in den Griff jriegen koennen, wenn wir das nicht selbst hinbekommen). Die beiden festsitzenden Ventile sitzen nicht vollstaendig fest, sondern sind nur so schwergaengig, dass man die Ventile nur bewegen kann, wenn man direkt an der Achse dreht (wuerde ich es durch druecken der Ventile versuchen, gaette ich Angst, dass das Gestaenge Schaden nimmt ...). Das Mundrohr liess sich ebenfalls nicht bewegen, aber das liess sich leicht loesen, nachdem ich nacheinander heisses (ca. 40 Grad Celsius) und kaltes (ca. 15 Grad Celsius) Wasser ueber das Mundrohr laufen liess und mit leichten Druck versuchte das Mundrohr zu drehen (irgendwann loesste es sich mit einem leichten Ruck und liess sich dann herausziehen). Ich habe das Mundrohr dann komplett herausgezogen, abgerieben und gefettet, Nun laesst es sich wieder leicht verschieben, wie es sein sollte. Von den Ventildeckeln lassen sich die vom 1. und 3. Ventil nicht oeffnen, der vom 2. Ventil schon. Die Ventilstimmzuege sind alle fest (aber ich denke, dass wird wohl ein Instrumentenbauer auch in den Griff bekommen koennen). Alles in allem ist das Instrument also in einem Zustand, der eine komplette Instandsetzung mit überschaubaren finanziellen Aufwand ermoeglichen sollte.

Bei der genaueren Untersuchung des Instruments bin ich noch auf etwas gestossen, was evt. ein Hinweis auf weitere Informationen zur Herkunft sein koennte: Neben der Schraube zum festklemmen des Mundrohrs ist ein "C" ins Rohr eingeschlagen. Das war auf den bisherigen Bildern auf ebay noch nicht zu erkennen, da keine Grossaufnahme des Rohres an dieser Stelle dabei war ... Wenn ich mehr zu diesem Instrument in Erfahrung bringe, werde ich die Erkenntnisse gern hier im Forum wiedergeben.

Bis dahin erst einmal allen ein schoenes Pfingstfest und viel Spass an der Musik und an den Musikinstrumenten.

Mario Weller
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Re: Deutsche B-Trompete von Meister Mahler

Beitrag von Mario Weller »

Werter Herr Ilse,

es hört sich schon so an, dass ein Instrumentenmacher das Flügelhorn besser einmal überholen sollte. Nur mit ein wenig spülen und hier und da ein wenig Öl ist auf Dauer nicht geholfen. Da sollte Ihre Bekannte besser doch mal beim Fachmann vorbei sehen.

Sie schreiben interessante Dinge über das Flügelhorn und ich werde Ihnen auch per PN schreiben. Gerade der beschriebene Buchstabe "C" weckt da meine Aufmerksamkeit. So hat man einst in größeren Werkstätten an expliziten Stellen "Markierungen" verschiedener Art eingebracht, zum Zwecke des Unterscheidens des jeweiligen Mitarbeiters. Für Ihr Instrument ist das aber nur heutige Spekulation oder vielmehr eine Möglichkeit den Hersteller herauszufinden.


Schöne Pfingsten und mit freundlichen Grüßen

Mario Weller

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