Interessanter Steg
Moderatoren: Heidrun Eichler, Johannes Meinel, Udo Kretzschmann
Interessanter Steg
Hallo liebe Forummitglieder,
kennt jemand von Euch diesen interessanten Stegform? Ich kenne belgische, französische und barocke Formen aber dieser ist mir neu.
Kann das vielleicht auch ein Hinweis für den Alter bzw. den Geigenbauer sein? Leider ist die Einprägung nicht vollständig lesbar (etwas mit TON..ACH.. oder TOM..ACH..).
Für jede Info bin ich dankbar,
viele Grüße
MCS
kennt jemand von Euch diesen interessanten Stegform? Ich kenne belgische, französische und barocke Formen aber dieser ist mir neu.
Kann das vielleicht auch ein Hinweis für den Alter bzw. den Geigenbauer sein? Leider ist die Einprägung nicht vollständig lesbar (etwas mit TON..ACH.. oder TOM..ACH..).
Für jede Info bin ich dankbar,
viele Grüße
MCS
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- Beiträge: 565
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Re: Interessanter Steg
Servus MCS(?),
wenn ich mich recht entsinne, ist das das Modell "Tonpracht", das (u.a.?) von der Firma C.a.Götz in Wernitzgrün gefertigt wurde.
Da die Firma nach wie vor exisitert, könnte eine Nachfrage vielleicht Informationen zum Produktions-Zeitraum liefern. Eventuell existierte auch ein Markenschutz oder gar ein Patent. Auf die Schnelle konnte ich aber im Deutschen Patent- und Markenamt nichts finden.
Wenn Du Erfolg hast, lass es uns bitte auch wissen!
Schöne Grüße
Udo Kretzschmann
P.S. Eventuell finde ich bei Gelegenheit in meinem Vorrat noch ein Exemplar mit komplettem Stempel.
wenn ich mich recht entsinne, ist das das Modell "Tonpracht", das (u.a.?) von der Firma C.a.Götz in Wernitzgrün gefertigt wurde.
Da die Firma nach wie vor exisitert, könnte eine Nachfrage vielleicht Informationen zum Produktions-Zeitraum liefern. Eventuell existierte auch ein Markenschutz oder gar ein Patent. Auf die Schnelle konnte ich aber im Deutschen Patent- und Markenamt nichts finden.
Wenn Du Erfolg hast, lass es uns bitte auch wissen!
Schöne Grüße
Udo Kretzschmann
P.S. Eventuell finde ich bei Gelegenheit in meinem Vorrat noch ein Exemplar mit komplettem Stempel.
Re: Interessanter Steg
Hallo Udo,
Wow, vielen lieben Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich versuche, weitere Informationen zu sammeln und wenn möglich, einen Rohling zu besorgen, um die Geige mit den gleichen Steg zu restaurieren.
Bisher habe ich eine Vermutung gefunden, dass es sich bei den zusätzlichen „Ohren“ tatsächlich um Resonatoren handelt, die die hohe Frequenzen aufsaugen und ableiten sollen, bevor sie den Korpus erreichen, um den Klang abzumildern. Ist das richtig? Eine tolle Idee, obwohl optisch vielleicht zweifelhaft.
Viele Grüße,
MCS
Wow, vielen lieben Dank für die schnelle und ausführliche Antwort. Ich versuche, weitere Informationen zu sammeln und wenn möglich, einen Rohling zu besorgen, um die Geige mit den gleichen Steg zu restaurieren.
Bisher habe ich eine Vermutung gefunden, dass es sich bei den zusätzlichen „Ohren“ tatsächlich um Resonatoren handelt, die die hohe Frequenzen aufsaugen und ableiten sollen, bevor sie den Korpus erreichen, um den Klang abzumildern. Ist das richtig? Eine tolle Idee, obwohl optisch vielleicht zweifelhaft.
Viele Grüße,
MCS
Re: Interessanter Steg
Hallo Udo,
heute kam die Antwort von der Firma C.A Götz jr.: der Steg wurde nicht von C.A Götz jr. produziert und hiert handelt es sich nicht um ihr Logo.
Interessant, dann wer hat diese Markenkennzeichnung benutzt?
Schöne Grüße,
MCS
heute kam die Antwort von der Firma C.A Götz jr.: der Steg wurde nicht von C.A Götz jr. produziert und hiert handelt es sich nicht um ihr Logo.
Interessant, dann wer hat diese Markenkennzeichnung benutzt?
Schöne Grüße,
MCS
Re: Interessanter Steg
Ich vermute vielleicht Rudolf Götz?
MCS
MCS
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- Beiträge: 565
- Registriert: Do 02. Feb 2006, 11:16
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Re: Interessanter Steg
Servus MCS (??),
inzwischen bin ich auf das Patent gestoßen, es galt ab dem 7. Juli 1921 unter der Patent-Nr. 358465 und wurde eingereicht von der Firma Rudolf Götz in Wernitzgrün.
Der Zweck:
"Mit dem Steg nach der Erfindung soll der Ton verbessert werden."
Der Patent-Anspruch lautete:
"Steg für Saitenstrumente, der an beiden Seiten des Oberteiles unterschnitten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiderseitigen Ausschnitte (b) nur die Auflagestellen der beiden äußeren Saiten untergreifen."
Dazu ist noch eine Prinzipskizze vorhanden.
Die Marke TONPRACHT wird im Patent nicht explizit erwähnt.
Vertrieben wurde der Steg nicht nur von Götz sondern beispielsweise auch von der Firma Max Adler in Erlbach, hier ein Bild aus dem Katalog oder auch vom Händler Johann Gottfried Dunger aus Erlbach, siehe Katalogausschnitt.
Viele Grüße
Udo
inzwischen bin ich auf das Patent gestoßen, es galt ab dem 7. Juli 1921 unter der Patent-Nr. 358465 und wurde eingereicht von der Firma Rudolf Götz in Wernitzgrün.
Der Zweck:
"Mit dem Steg nach der Erfindung soll der Ton verbessert werden."
Der Patent-Anspruch lautete:
"Steg für Saitenstrumente, der an beiden Seiten des Oberteiles unterschnitten ist, dadurch gekennzeichnet, daß die beiderseitigen Ausschnitte (b) nur die Auflagestellen der beiden äußeren Saiten untergreifen."
Dazu ist noch eine Prinzipskizze vorhanden.
Die Marke TONPRACHT wird im Patent nicht explizit erwähnt.
Vertrieben wurde der Steg nicht nur von Götz sondern beispielsweise auch von der Firma Max Adler in Erlbach, hier ein Bild aus dem Katalog oder auch vom Händler Johann Gottfried Dunger aus Erlbach, siehe Katalogausschnitt.
Viele Grüße
Udo