Hallo und guten Tag,
Ich habe vor 12 Jahren eine alte Geige bei einem Geigen-/Guitarrenbauer gekauft. Sie ist in sehr gutem Zustand. Sie hat einen Zettel, auf dem der Vermerk "Johann Adam Krauà macht mich in Neukirchen bey Adorf im Voigtlande 1810" und noch etwas unleserliches stehen . Kennen Sie diesen Geigenbauer? Hat er viele Geigen gemacht?
Mein Geigenbauer schätzt die Geige als wertvoll ein, weià aber nicht sicher, ob der Zettel die Wahrheit sagt.
GrüÃe
Jürgen Neumann
Alte Geige aus dem Vogtland
Moderatoren: Heidrun Eichler, Johannes Meinel, Udo Kretzschmann
-
- Beiträge: 2
- Registriert: Fr 11. Mai 2007, 11:56
-
- Geigenbaumeister
- Beiträge: 555
- Registriert: Do 02. Feb 2006, 11:16
- Wohnort: Markneukirchen
- Kontaktdaten:
Hallo Jürgen,
Johann Adam Krauà ist in der Literatur durchaus bekannt, wenn auch nur mit sehr wenig Fakten. Er wurde 1764 in Markneukirchen geboren und verstarb auch hier im Jahre 1815. 1787 wurde er von der hiesigen Innung der Geigenmacher als Meister bestätigt. Jalovec schreibt auÃerdem "Guter Geigenbauer", Lütgendorff: "Guter Vogtländer Geigenmacher."
Ãber die Anzahl der von ihm verfertigten Geigen weià ich nichts zu sagen.
Zum Wert und der Echtheit der Geige kann ich, wie immer betont, aus der Ferne nichts sagen, dazu müÃte ich schon das Instrument in Händen halten.
Der Zettel ist aber höchstwahrscheinlich eine simple Kopie aus einem Buch heraus. Die Jahreszahl machte mich schon stutzig und "noch etwas unleserliches" erst recht. Beginnt dieses unleserliche Wort unter dem m von Adam und könnte es so etwas wie "Brolzle" heiÃen? Wenn ja, so hat einfach jemand den Zettel aus dem Buch "Die Geigen- und Lautenmacher" von Lütgendorff kopiert.
Aber nochmals wiederholt, das sagt noch absolut nichts über die Echtheit oder den Wert des Instrumentes. Es gibt auch echte Geigen mit falschen Zetteln.
Bringen Sie doch das Instrument bei einem Besuch des Museums mit und zeigen Sie es einem der hiesigen Geigenbaumeister, dann werden Sie bestimmt mehr Klarheit erlangen.
Schöne GrüÃe
Udo Kretzschmann
Johann Adam Krauà ist in der Literatur durchaus bekannt, wenn auch nur mit sehr wenig Fakten. Er wurde 1764 in Markneukirchen geboren und verstarb auch hier im Jahre 1815. 1787 wurde er von der hiesigen Innung der Geigenmacher als Meister bestätigt. Jalovec schreibt auÃerdem "Guter Geigenbauer", Lütgendorff: "Guter Vogtländer Geigenmacher."
Ãber die Anzahl der von ihm verfertigten Geigen weià ich nichts zu sagen.
Zum Wert und der Echtheit der Geige kann ich, wie immer betont, aus der Ferne nichts sagen, dazu müÃte ich schon das Instrument in Händen halten.
Der Zettel ist aber höchstwahrscheinlich eine simple Kopie aus einem Buch heraus. Die Jahreszahl machte mich schon stutzig und "noch etwas unleserliches" erst recht. Beginnt dieses unleserliche Wort unter dem m von Adam und könnte es so etwas wie "Brolzle" heiÃen? Wenn ja, so hat einfach jemand den Zettel aus dem Buch "Die Geigen- und Lautenmacher" von Lütgendorff kopiert.
Aber nochmals wiederholt, das sagt noch absolut nichts über die Echtheit oder den Wert des Instrumentes. Es gibt auch echte Geigen mit falschen Zetteln.
Bringen Sie doch das Instrument bei einem Besuch des Museums mit und zeigen Sie es einem der hiesigen Geigenbaumeister, dann werden Sie bestimmt mehr Klarheit erlangen.
Schöne GrüÃe
Udo Kretzschmann
-
- Beiträge: 2
- Registriert: Fr 11. Mai 2007, 11:56
Vielen Dank für die kompetente Antwort
Hallo Udo,
Es stimmt. Das unleserliche Wort unter dem m sieht wie "Brolzle" aus. Also werde ich mit der Geige im Herbst zu Ihnen kommen. Vielleicht läÃt sich ja ihre Herkunft bestimmen. Ich werde mich rechtzeitig melden.
Herzliche GrüÃe
Jürgen Neumann
Es stimmt. Das unleserliche Wort unter dem m sieht wie "Brolzle" aus. Also werde ich mit der Geige im Herbst zu Ihnen kommen. Vielleicht läÃt sich ja ihre Herkunft bestimmen. Ich werde mich rechtzeitig melden.
Herzliche GrüÃe
Jürgen Neumann